27. November 2015
Mit einer Banklehre stehen viele Türen offen
Die vierte Ausgabe der Veranstaltung „Schule at Wirtschaft“ ging am neu renovierten Hauptsitz der UBS in Basel über die Bühne. Dabei zeigten die Handelskammer beider Basel und die Basler Bankenvereinigung gemeinsam auf, dass der Banken- und Finanzsektor Jugendlichen mit einem entsprechenden Abschluss vielfältige Karrieremöglichkeiten eröffnet.
Auf Schülerinnen und Schüler wartet nach dem Schulabschluss ein reichhaltiges Ausbildungs- und Berufsangebot. Im Rahmen der bikantonalen Imagekampagne „Berufslehre plus Berufsmaturität“ hat die Handelskammer seit 2012 bis heute vier Anlässe unter der Affiche „Schule at Wirtschaft“ organisiert. Die Kammer will so gezielt und authentisch in einem Unternehmen Lehrpersonen den Stellenwert der dualen Berufsbildung vermitteln und diesen wie auch den Vertretern dieser Lehrbetriebe eine Plattform für den direkten Austausch untereinander bieten. In der neuesten Ausgabe von „Schule at Wirtschaft“ gaben die Handelskammer und die Basler Bankenvereinigung Ende November einen direkten Einblick in das Aus- und Weiterbildungsangebot der Basler Banken. Dabei wurde aufgezeigt, dass Jugendlichen mit einem entsprechenden Abschluss der Sekundarschule, des Gymnasiums oder einer Wirtschaftsmittelschule im Banken- und Finanzwesen viele Türen offen stehen.
Duale Berufsbildung bei Banken hoch im Kurs
Samuel T. Holzach, Regionaldirektor UBS Basel und Präsident der Basler Bankenvereinigung, erklärte in seiner Eröffnungsansprache, dass Lernende für die Basler Banken extrem wichtig sind: „Gut und breit ausgebildete Nachwuchskräfte sind für die Entwicklung und den Erfolg der hier ansässigen Banken von zentraler Bedeutung“. Insbesondere strich er die Vorzüge der dualen Berufsbildung heraus. Holzach zeigte sich überzeugt, dass eine Lehre für junge Personen ein ideales Sprungbrett für ein abwechslungsreiches Berufsleben ist und beispielsweise in Kombination mit einer Berufsmatur breite Karrieremöglichkeiten bietet.
Gemäss Holzach bilden die Banken in Basel pro Jahr rund 80 kaufmännisch Lernende sowie 40 Mittelschulabsolventen aus. Holzach rief in Erinnerung, dass die Bank- und Finanzbranche für angehende junge Berufsleute drei Grundbildungstypen anbietet: Erstens die kaufmännische Grundbildung bei einer Bank, die drei Jahre dauert und aus einem praktischen (Lehrbetrieb) und einem schulischen Teil (Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse) besteht. Zweiter Grundbildungstyp ist der praxisorientierte Bankeinstieg für Mittelschulabsolventen (BEM), der zwischen 18 bis 24 Monaten dauert. BEM-Absolventen können direkt bei einer Bank einsteigen und im Verlauf ihrer Ausbildung durch verschiedene Praxiseinsätze und Theorieschulungen die gleichen Grundlagen wie kaufmännisch Lernende erwerben. Dritter Ausbildungstypus ist die Informatiklehre bei einer Bank.
Nach seiner Eröffnungsrede begrüsste Holzach auf dem Podium eine bunt gemischte Expertenrunde mit Vertretern aus dem Bank- und Personalwesen sowie die junge Chelsey Moll, Lernende im dritten Lehrjahr bei der UBS. Moll erzählte den im Saal anwesenden Lehrpersonen und Schulleitern, dass ihr die Banklehre ausserordentlich Spass macht. Moll: „Mir gefallen die ständige Abwechslung, die reichhaltigen Kontakte zu anderen Menschen innerhalb der Bank und zu Kunden sowie die Praxiserfahrungen in den verschiedenen Abteilungen und die damit verbundenen Herausforderungen .“ Die junge Frau erzählte, dass sie in ihrem ersten Lehrjahr das Privatkundengeschäft näher kennen- und schätzen gelernt habe, wobei ihr vor allem der direkte Kundenkontakt am Schalter oder bei der Beratung zugesagt hätten. Im zweiten Lehrjahr stand dann das Hypothekar- und Anlagengeschäft im Mittelpunkt. Aktuell beschäftigt sich Chelsey Moll in ihrem dritten Lehrjahr mit dem Private Wealth Management, dem Geschäft mit vermögenden Privatkunden. Thomas Bettschen, Vorsitzender der Grundbildungskommission der Basler Bankenvereinigung, äusserte sich zu den Anforderungen, die Jugendliche heutzutage erfüllen müssen, um bei einer Bank eine Lehrstelle zu erhalten. Wichtig, so Bettschen, sei das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, ferner eine gute schulische Leistungsfähigkeit sowie generell die Freude am Umgang mit Menschen.
Mobiles Büro anstelle eines eigenen Schreibtisches
Im Nachgang zum Informationsaustausch von „Schule at Wirtschaft“ zum Thema Laufbahn und Lehrstellen im Banken- und Finanzwesen stand eine Besichtigung der neuen Arbeitsplätze und Arbeitsformen der UBS an ihrem Hauptsitz an der Aeschenvorstadt auf dem Programm. Der Blick hinter die Kulissen der Grossbank förderte zu Tage, dass UBS-Mitarbeitende aus den Bereichen Vermögensverwaltung, Privatkundengeschäft und Firmenkunden in den komplett neu gestalteten Geschäftsräumlichkeiten neuerdings grösstenteils ohne feste Arbeitsplätze auskommen. Stattdessen setzt die UBS auf das mobile, flexible Büro. In diesem Organisationssystem verfügen die einzelnen Mitarbeitenden nicht mehr über einen eigenen Schreibtisch, sondern wählen den Arbeitsplatz täglich neu, je nach Verfügbarkeit, aus. Persönliche Arbeitsinstrumente wie zum Beispiel Laptop oder Büromaterial deponieren die UBS-Mitarbeitenden in eigenen Rollmöbeln oder verschliessbaren Aufbewahrungsboxen. Gearbeitet wird in Grossraumbüros – für Tätigkeiten, die grosse Konzentration erfordern, stehen Rückzugsmöglichkeiten in Form von speziellen Ruheräumen einschliesslich Schlafkojen oder Einzelbüros zur Verfügung.
Im Anschluss an die Betriebsführung trafen sich Gäste und Organisatoren zum Netzwerken und Diskutieren bei einem Apéro. Die Handelskammer wird diesen Austausch zwischen Schule und Wirtschaft auch künftig fördern.
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